Wir sind ein gemeinnütziger Verein, der sich zum Anliegen gemacht hat, Räume für Kritische Theorie zu eröffnen.
Warum Kritische Theorie?
Weil Kritische Theorie das spannendste ist, was mir je begegnet ist.
Weil sie eine Antwort auf die Frage anzudeuten weiß, wieso die Revolution bis auf Weiteres vertagt ist.
Ich glaube an die befreite Gesellschaft trotz aller Ohnmacht gegenüber der gesellschaftlichen Heteronomie. Deshalb Kritische Theorie: Wenn wir uns die Freiheit nicht ausmalen können „wie-di-wie sie uns gefällt“, dann doch wenigstens die Phänomene erkennen, die uns daran hindern.
Weil sie mir mittels des Denkens und der Kritik ermöglicht, mit dem alltäglichen gesellschaftlichen Leid einen Umgang zu finden, der weder autoritär ist, noch – wobei beides meist miteinander einhergeht – suggeriert, die ganze Wahrheit gepachtet zu haben. Faszinierend und zugleich unabdingbar erscheint mir zudem die Einsicht in die Notwendigkeit des Festhaltens am Begriff der Wahrheit, als Grundlage von materialistischer Kritik, und dennoch unbedingt darauf zu beharren, dass, wer meint diese positiv auszusprechen nichts tut, als das falsche Ganze zu reproduzieren. Die Unabgeschlossenheit des Denkens ist es also, die dazu anhält, es nicht aufzugeben: als Anstrengung, die an der Erkenntnis subjektiver wie objektiver Wahrheit interessiert ist und dies vor dem Horizont der (Un-)Möglichkeit einer vernünftig eingerichteten, freien Gesellschaft.
Dem anschließend, habe auch ich in der Kritischen Theorie meine geistige Heimstatt finden können, weil sie ganz emphatisch das „Leiden beredt werden“ lässt. Und zwar nicht, indem sie das Leid in irgendeiner Form rationalisiert, verewigt oder mystifiziert und damit ertragbar macht, sondern gerade weil sie die unabgegoltenen Versprechungen, die das Leiden einmal abschaffen wollten, wieder hervorbringt. Somit bleibt die Unerträglichkeit des Leidens erhalten und wird nicht verdrängt, wodurch sie zur Klage gegen das falsche Ganze und damit zur Hoffnung auf eine bessere Gesellschaft wird.