Will kritische Theorie Leiden zum Sprechen bringen, kann sie die Angst nicht aussparen. Ein Gegenstand der Erkenntnis kann Angst im emphatischen Sinne allerdings auch nicht sein. Deshalb versuche ich im Rahmen dieses Vortrags, einige Momente von Angst zu fassen, die mir unentbehrlich für ihre kritische Reflexion zu sein scheinen: Ihre Undefinierbarkeit, die reale Übermacht der Natur, die gesellschaftlich notwendige Anpassung, und die Überforderung des spätmodernen Individuums. Die vier Splitter bleiben zunächst unvermittelt, aber in ihnen allen schwingt das problematische Verhältnis von Subjekt und Objekt mit. Insofern handelt es sich auch um eine Kritik der Erkenntnis.